Monastica Historia 1: Leben und Alltag in böhmisch-mährischen und niederösterreichischen Klöstern in Spätmittelalter und Neuzeit.

19,90 

Heidemarie SPECHT u. Tomáš ČERNUŠÁK (Hgg.), Monastica Historia I. Leben und Alltag in böhmisch-mährischen und niederösterreichischen Klöstern in Spätmittelalter und Neuzeit. Referate der gleichnamigen Tagung in Brno von 28. bis 29. Oktober 2008
(St. Pölten – Brno 2011)

Die religiöse Landschaft Niederösterreichs und des böhmisch-mährischen Raumes war im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit – so wie auch heute noch – stark klösterlich geprägt. Die Stifte und Klöster wirkten im Zusammenspiel mit den zuständigen Ordinarien, nach Macht strebenden Adeligen und konkurrierenden Niederlassungen desselben oder eines anderen Ordens in politischer, wirtschaftlicher, seelsorglicher und wissenschaftlicher Hinsicht prägend auch auf die „einfache“ Bevölkerung der näheren und weiteren Umgebung.
In den Konventen selbst versuchten deren Angehörige, Leben und Alltag nach festgeschriebenen Normen und alt hergekommenen Gewohnheiten zu gestalten.
Einzelne Aspekte dieses Alltagslebens genauer zu betrachten, und zwar über die heutigen Staatsgrenzen hinweg, war Ziel eines 2-tägigen Symposiums mit dem Titel „Leben und Alltag in böhmisch-mährischen und niederösterreichischen Klöstern in Spätmittelalter und Früher Neuzeit“, das Ende Oktober 2008 im Mährischen Landesarchiv Brünn stattfand und von diesem sowie vom Diözesanarchiv St. Pölten veranstaltet wurde.
Die Mitwirkung von 23 HistorikerInnen aus Österreich und Tschechien garantierte ein umfangreiches Programm und spannende Diskussionen, die – wie auch die einzelnen Vorträge selbst – zum Teil in Tschechisch, zum Teil in Deutsch geführt wurden.
Die vorliegende Publikation enthält als Ergebnis dieser Tagung insgesamt 23 Aufsätze österreichischer und tschechischer WissenschaftlerInnen.
Gegliedert in mehrere Themenkreise, behandelt der Tagungsband verschiedenste Aspekte zum Leben und Alltag böhmisch-mährischer und niederösterreichischer Klöster im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit: Soziale Netzwerke und die Mobilität von Ordensangehörigen werden ebenso beleuchtet wie kunst-, kultur- und geistesgeschichtliche Gesichtspunkte. Man findet kurze Abhandlungen über die Geschichte einzelner Konvente, daneben werden aber auch frömmigkeitsspezifische und normative Quellen untersucht. Bunt gemischt ist auch das Bild der vertretenen Orden: von den klassischen alten Orden wie den Benediktinern und Zisterziensern über die Mendikanten (Serviten, Dominikaner, Franziskaner, Kapuziner, Paulaner, Augustiner Barfüßer) bis hin zu den Jesuiten.

Inhaltsverzeichnis:
– Vorwort – Heidemarie Specht

– Meta Niederkorn-Bruck, Worte hören, Texte lesen, Bilder sehen, Bilder verstehen. Predigt als Spiegel für die Mobilität von Texten im Hinblick auf Weltengericht und Artes moriendi

– Tomáš Černušák, Neue Erkenntnisse zum Alltagsleben in den mährischen Dominikanerinnenklöstern in der Neuzeit

– Jiří Mihola, Zur Prediger-, Literatur- und Wissenschaftstätigkeit des Paulanerordens in Mitteleuropa im 17. und 18. Jahrhundert

– Walpurga Oppeker, Überlegungen zur Marienfrömmigkeit der Augustiner Barfüßer der deutsch-böhmischen Provinz

– Andreas Gamerith, Rund um die Baustelle. Voraussetzungen und Alltag einer barocken Klosterbaustelle am Beispiel des Stiftes Altenburg

– Jan Kilián, Die Melniker Kapuziner von der Gründung des Hospizes bis zu den Josephinischen Reformen

– Marek Vařeka, Auseinandersetzungen der Liechtensteiner mit dem Kloster Niederkaunitz

– Veronika Čapská, Das Kloster als Hinterbühne? Die Problematik der Selbstrepräsentation eines Mendikantenordens am Beispiel der Serviten

– Petr Hlaváček, Eberhard Ablauff de Rheno († 1528) im Geistesleben der böhmischen Franziskaner am Anfang der Frühen Neuzeit

– Jakub Zouhar, Das Alltagsleben der böhmischen Dominikanerprovinz vom 15. bis zum 18. Jahrhundert – eine knappe Zusammenfassung

– Christine Oppitz, Stifte und Klöster als Impulsgeber für das Wallfahrtswesen im 17. und 18. Jahrhundert am Beispiel von Sallapulka

– Markéta Holubová, Maria Hilf – Stolz und Schutzschild auf dem Chlumek bei Luže. Zu den Beziehungen zwischen Jesuitenresidenz und marianischem Wallfahrtsort im Barock

– Kateřina Bobková-Valentová, Kodifizierung der Vorschriften für das Alltagsleben in der böhmischen Jesuitenprovinz

– Christine Schneider, Vom Leben und Sterben im Kloster. Biographische Notizen in der Konventchronik und im Nekrolog des Wiener Ursulinenklosters

– Zdeněk Orlita, Zwischen Bruderschaften und Dritten Orden: Marianische Kongregationen bei mährischen Jesuitenkollegien in der frühen Neuzeit

– Thomas Stockinger, Stabilitas loci und vita activa. Die Mobilität der Konventualen des barocken Benediktinerstiftes Melk anhand der Prioratsephemeriden

– Karel Mlateček, Einige Bemerkungen zum Niedergang des Benediktinerinnenklosters Pustiměř

– Thomas Aigner, Überlegungen zu Herkunft, Leben und sozialer Vernetzung der Aggsbacher Kartäuser 1639-1782

– Jan Zdichynec, Sie hat ein üble stimm, und keine rechte lußt. Zur Personengeschichte der Frauenklöster im böhmisch-mährisch-lausitzischen Zisterzienservikariat in der frühen Neuzeit

– Alkuin Schachenmayr, Der klösterliche Totenkult im Barock: ein Forschungsansatz

– Michael Bohr, Stift Göttweig: Tischlerarbeiten und Handwerkersaläre in der Barockzeit

– Rudolf Malli, Kloster und Wein. Der Wein im Alltagsleben der Klöster mit besonderem Blick auf das 17. und 18. Jahrhundert an Beispielen der niederösterreichischen Stifte Altenburg, Geras/Pernegg und Zwettl

– Aleš Filip, Die Jesuiten am Wallfahrtsberg Svatý Hostýn (Hl. Hostein): ihre künstlerische Repräsentation
– Autorenverzeichnis

ISBN

ISBN 978-3-901863-35-6

Seitenanzahl

404

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